Das Wahlfach Gartenbau

Das Berufsbild

Der Gartenbaulehrer an Waldorfschulen oder verwandten Einrichtungen übernimmt im „Grünbereich“ (Pflege von Erde, Pflanzen, Tieren) wichtige pädagogische Funktionen und fördert durch professionelle Anleitung zu sinnvoller und praktischer Tätigkeit das Bewusstsein und die Verantwortung für die ökologischen Grundlagen, deren Erhalt und damit auch für die Zukunft der Erde. Ein Schulgarten ist ein ganz besonderer Ort, ein Ort der Kultur und der Wildheit, des Staunens und des Entdeckens, der Ruhe und der Tätigkeit, der Anmut, der Nützlichkeit, der Beschaulichkeit, der Achtsamkeit, des Genießens, des Lernens. In ihm begegnen sich Mensch und Natur am intensivsten. Jahrein, jahraus ist er ein Hort sinnvoller praktischer Arbeit und sich stets verwandelnder Schönheit. Die Aufgaben des Gartenbauunterrichts im Konzept der Waldorfschulen werden erarbeitet.


Fachinhalte und Themen

Qualifikationsziele

  • Erwerb der methodischen und der didaktischen Kompetenzen des Gartenbaulehrers
  • Den sachgerechten Umgang mit Garten und Landschaft verstehen und praktisch durchführen
  • Die Pflanzen- und Tierwelt in ökologischen und kulturellen Zusammenhängen verstehen
  • Selbständig die Arbeitsbereiche eines Gartenbaubetriebes überschauen
  • Anhand der Erfahrungen in der Pflegetätigkeit im Hochschulgarten die Unterschiede im Jahreslauf erkennen und die Anpassung der Maßnahmen reflektieren und durchführen können
  • Methodisch-didaktische Gesichtspunkte für die Heranführung von Kindern in verschiedenen Altersphasen an das Naturerleben und die Kultivierung von Natur anwenden
  • Projektmanagement: Planen und Durchführen von Bau- und Gestaltungsprojekten sowie Anleitung und Führung einer größeren Gruppe von Menschen
  • Reflektieren der Erfahrungen im pädagogischen Handeln

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Einführung in die theoretischen und praktischen Grundlagen des biologisch-dynamischen Gartenbaus,exemplarisch an der Gestaltung von verschiedenen Biotopen und deren übergeordneten Zusammenhängen
  • Grundbegriffe der Gartengestaltung und Organisation unter Berücksichtigung der biologisch-dynamischenWirtschaftsweise
  • Pflanzen-, Boden- und Landschaftskunde im Hinblick auf den Gartenbau vertiefen
  • Die praktische Tätigkeit im Hochschulgarten ist integraler Teil der Ausbildung und dient der Praxiserfahrung im Gestalten und Pflegen einer Gartenanlage und ihrer Entwicklung
  • Artenkenntnis der Kräuter, Stauden und Gehölze im Hochschulgarten vertiefen
  • Wahrnehmungsübungen
  • Übungen zum Projektmanagement: Planen und Durchführen von Bau- und Gestaltungsprojekten sowie Anleitung und Führung einer größeren Gruppe von Menschen
  • Seminaristisches Arbeiten über die didaktischen und methodischen Grundlagen des Gartenbaus und Erüben der Vermittlung der praktischen Tätigkeit im Unterricht
  • Praktika in waldorfpädagogischen Einrichtungen, in denen das Fach Gartenbau unterrichtet wird. Die Ausgestaltung der Inhalte bleibt der konkreteren Planung und Ausgestaltung der für die Durchführungverantwortlichen Dozentinnen und Dozenten vorbehalten.

Zeitlicher Rahmen

Das Master-Studium im Wahlfach Gartenbau erstreckt sich über 4 Semester, parallel zum Klassenlehrerstudium

Präsenzstudium

  • Wöchentlich 2 Nachmittage während der Vorlesungszeit (Freitagnachmittags findet der Unterricht an der Waldorfschule Otterberg statt)
  • Jährlich 3 bis 4 Wochenendveranstaltungen (z.B. für Exkursionen, Sonderprojekte)
  • Mindestens 2 Schulpraktika im Fachbereich Gartenbau (kombinierbar mit dem Praktikum für Klassenlehrer)

Selbststudium

  • Pflanzenkunde
  • Referate
  • Portfolio
  • Literaturrecherche
  • Der zeitliche Rahmen hierfür beträgt ca. 3-5 Stunden pro Woche

Zulassungsvoraussetzungen

  • Ausreichende berufliche Grundausbildung in Theorie und Praxis als Gärtner, Landwirt, Forstwirt o. ä. oder verwandtes Studium (z.B. Biologie, Agrarwissenschaft mit Praxis).
    Falls diese Voraussetzungen bei Studienbeginn fehlen, müssen sie vor Studienabschluss nachgeholt werden (mindestens 3 Monate „grüne“ Praxiserfahrung z.B. in der Landwirtschaft oder einer Gärtnerei)
  • Hohe Motivation, das für die verantwortliche Pflege und Gestaltung eines Gartens individuelle Engagement aufbringen zu wollen
  • Freude an der pädagogischen Arbeit mit Kindern und viel Geduld
  • Zuverlässigkeit und Initiative
  • Robuste und gesundheitlich gute Konstitution

Über die individuelle Zulassung der Bewerber entscheidet ein Fachvertreter in einem Zulassungsgespräch.

Informationen

Tanja Amberger
Empfangssekretariat
+49 (0) 621 48 44 01-0
tanja.amberger@alanus.edu