Das Wahlfach Werken
Das Berufsbild
Werklehrende an Waldorfschulen begleiten und unterstützen Schüler:innen in der Ausbildung handwerklicher Fähigkeiten, im Umgang mit verschiedenen Materialien sowie in der künstlerischen Formfindung und deren Reflexion. Die verschiedenen Handwerke bieten Erfahrungsqualitäten, welche jungen Menschen helfen können, ihre Persönlichkeit in vielfältiger Weise zu entwickeln.
Der Werkunterricht an Waldorfschulen findet von der 5. bis zur 12. Klasse statt. In der Mittelstufe werden Fertigkeiten im Umgang mit Handwerkzeugen gelehrt sowie ein ästhetisches Empfinden und künstlerisches Gestalten angelegt. In der Oberstufe werden diese Fähigkeiten durch künstlerische Gestaltungsprozesse vertieft und zum individuellen Ausdruck gebracht. Erweiterte Aufgaben von Werklehrenden sind die Werkstattführung und Pflege des Holz- und Materiallagers sowie das Bestellwesen des Fachbereiches, die Begleitung der Bühnenbilder und ihre Gestaltung, die Betreuung von Jahresarbeiten, sowie die Teilnahme an Praktika und Klassenfahrten.
Fachinhalte und Themen
Die Lehrplaninhalte der Mittelstufe werden in einem fortlaufenden Seminar über vier Semester erarbeitet. Dabei werden die didaktischen und methodischen Ansätze sowie deren Gestaltungsprinzipien behandelt. Die Seminare finden teils wöchentlich, teils am Wochenende statt. Die Ausbildung schließt mit der Klassenlehrerin/dem Klassenlehrer mit Wahlfach Werken für die Mittelstufe ab. Das Studienangebot schließt die kunsthandwerklichen Tätigkeiten der Oberstufe weitestgehend mit ein. Selbständige Planungen von Projekten stehen neben dem Ausprobieren und Erforschen im Mittelpunkt der künstlerischen Arbeit.
Qualifikationsziele:
- Grundfertigkeiten im Plastizieren, Holz- und Steinbildhauen
- Grundfertigkeiten in der Anwendung klassischer Holzverbindungen
- Holz- und Materialkunde, Werkzeugkunde
- Ausbildung eines ästhetischen Urteilsvermögens sowie künstlerische Fähigkeiten zur sinngemäßen Gestaltung von Arbeiten
- Grundkenntnisse des Zeichnens
- Überblick über die Inhalte des Werkunterrichts an Waldorfschulen
- didaktische und methodische Kompetenzen eines Werklehrenden
- komplexe Arbeitsprozesse in kleinschrittige Einheiten auflösen können
- Werkunterricht planen, durchführen und reflektieren können
- weitreichende Kenntnis von Sicherheitsregeln und Arbeitsschutz
- selbstständige Planung und Umsetzung von Projekten
- Forschungswille und Freude am Ausprobieren entwickeln
- Reflektieren der eigenen Erfahrungen
Inhaltliche Schwerpunkte:
- Didaktik und Methodik für Werklehrende
- Forschungsarbeit und Projektarbeit
- freies künstlerisches Arbeiten
- Reflexion und Kunstanschauung
- Schulpraktika
- Abschlussarbeit
Zeitlicher Rahmen
Das Studium im Wahlfach Werken erstreckt sich über 4 Semester, es ist Bestandteil des M.A. Waldorfpädagogik
Präsenzzeiten:
- Dienstagnachmittag während der Vorlesungszeit
- 7 bis 8 Wochenendseminare im Studienjahr
- Schulpraktika im Fachbereich Werken
Selbststudium:
- eigenständiges Arbeiten, Forschen und Vertiefen
- selbstständiges Entwickeln von Werkstücken
- Vorbereitung der Seminare
- Portfolio
Der zeitliche Rahmen hierfür beträgt ca. 3 bis 5 Stunden pro Woche.
Zulassungsvoraussetzungen
- BA-Waldorfpädagogik mit Werken als Wahlfach oder
- ein abgeschlossenes Studium in Bereichen, die durch einen künstlerisch-gestaltenden, sowie handwerklich-formenden Umgang mit Materialien definiert sind (z.B. B.A. of Fine Arts), oder
- eine vergleichbare Qualifikation mit den oben genannten Erfahrungsbereichen und einer Zulassung für ein MA-Studium.
Es findet ein Aufnahmegespräch und die Feststellung der individuellen Eignung statt.
Alanus Hochschule
Institut für Waldorfpädagogik,
Inklusion und Interkulturalität
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