Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft im Dialog
Auswahl aktueller Projekte
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Bildung und Erziehung (Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht). Insbesondere mit der Zielsetzung einer Förderung des fachlichen Austausches zwischen der Waldorfpädagogik und der Erziehungswissenschaft, wurde von Prof. Dr. Eva Matthes (Universität Augsburg) und Prof. Dr. Jakob Benecke (Institut für Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität, Mannheim) gemeinsam das Heft 4/2021 der renommierten Fachzeitschrift herausgeben. Mit dieser Publikation soll der Dialog zwischen beiden anhand der Diskussion eines konkreten Themenfeldes, der Inklusion aus pädagogischer Perspektive, Anregung finden. Hierzu haben zunächst Vertreter*innen der Waldorfpädagogik Beiträge zur Thematik verfasst und im Anschluss Erziehungswissenschaftler*innen in ihren Beiträgen darauf Bezug genommen. |
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Wahrnehmungsvignetten als phänomenologisches und reflexives Medium der Pädagogik. Seit 2019 entwickeln und erforschen Prof. Dr. Ulrike Barth und Dr. Angelika Wiehl Wahrnehmungsvignetten als phänomenologisches Format der Beobachtung und Reflexion von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in pädagogischen Situationen sowie der professionellen Haltungsentwicklung. Am IWII werden Wahrnehmungsvignetten in den BA-Studiengängen zur Ausbildung phänomenologischer Beobachtung und Beschreibung und in den MA-Studiengängen zur Reflexion pädagogischer Handlung und Haltung eingesetzt. In Kooperation mit dem Netzwerk für Vignetten- und Anekdotenforschung (https://vigna.univie.ac.at/ )an der Universität Wien und der Pädagogischen Hochschule Tirol finden am IWII regelmäßig Methodenwerkstatt-Tage statt. Aktuell ist der Sammelband zum 4. Internationalen Symposium in der Reihe „Erfahrungsorientierte Bildungsforschung“ (Beltz Juventa) Ethos in der Pädagogik – eine professionelle Haltung reflektieren und ausbilden, herausgegeben von Ulrike Barth und Angelika Wiehl, als Open Access-Publikation erschienen. |
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Bildung – Kreativität – Spiritualität // Education - Creativity - Spirituality // Educação - Criatividade - Espiritualidade. Diese Forschungs- und Lehrkooperation des IWII mit der Universidade Federal do Paraná/Brasilien untersucht unter Einbeziehung der Waldorfpädagogik interdisziplinäre Bildungsaspekte kreativen pädagogischen Handelns und spiritueller Dimensionen. Ergebnisse dieser Auseinandersetzungen sind in Graduiertenseminare eingeflossen, die zusammen mit Prof. Dr. Tanja Stoltz und Dr. Angelika Wiehl an der Universität Curitiba/Brasilien durchgeführt wurden, und in Publikationen weiter bearbeitet worden. Aktuelle Publikationen: Stoltz, T., & Wiehl, A. (Eds.) (2021). Education - Spirituality - Creativity. Reflections on Waldorf-Education. Wiesbaden: Springer Nature; Wiehl, A. (2022). Conhecimento imaginativo e educação criativa por meio da metodologia da pedagogia waldorf. In: J. dos Reis Taucei, C. Valério Gabardo & T. Stoltz (Organizadores). Educação na Prátrica Pedagógica. Curitiba: Juruá Editore, S. 237-250. – Seit 2024 wird die Kooperation mit dem Forschungs- und Publikationsprojekt „Rudolf Steiner and the Academic Discourse. New Impulses“ fortgesetzt; Tania Stoltz, Marcelo da Veiga, Ulrich Weger & Angelika Wiehl, Angelika bereiten einen Sammelband vor. |
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Theoretische und praktische Aspekte der Waldorfpädagogik im erziehungswissenschaftlichen Diskurs. Die Waldorfpädagogik hat in der Bildungslandschaft ein Alleinstellungsmerkmal hinsichtlich ihrer anthropologischen, entwicklungspsychologischen und philosophischen Grundlagen, die sich in Methoden und Bildungskonzepten niederschlagen. Die Forschung widmet sich der Verortung waldorfpädagogischer Konzepte im erziehungswissenschaftlichen Diskurs; die Schwerpunkte liegen auf dem anthropologischen Lernverständnis (Nachahmung und Urteilsbildung), spezifischen Bildungskonzepten (Epochenhefte, Phänomenologie) und aktuellen Fragen des Jugendalters (Risiko/Wagnis, lebendiges Denken). Seit 2019 erscheinen für pädagogische Studiengänge an Universitäten, Hoch- und Fachschulen sowie für in der (Waldorf-) Pädagogik Tätige in den von Dr. Angelika Wiehl im Beltz Juventa Verlag herausgegebenen Buchreihen Grundlagen Waldorfpädagogik und Praxis Waldorfpädagogik Monografien und Aufsatzbände, in die Forschungsergebnisse und Praxisberichte einfließen. Aktuelle Publikationen: Epochenhefte. Theorie und Praxis eines Bildungsmediums (open access, hrsg. mit Chr. Becker, 2024); Fremdsprachen lernen an Waldorfschulen – kommunikativ, aktivierend, nachhaltig (hrsg. mit K. Szász-Michaelis 2024); Vom Risiko lernen – sich dem Wagnis stellen. Selbstverwandlung und Mut zum Denken im Jugendalter (In: Kleinfercher, 2025, S. 48-62); Archipelisches Denken für eine Kultur des Vertrauens (In: Kaiser, 2025). – Außerdem liegen im Verlag Julius Klinkhardt Studienbücher zur Waldorfpädagogik vor: Studienbuch Waldorf-Schulpädagogik (2019); Studienbuch Waldorf-Kindheitspädagogik (2020); Studienbuch Waldorf-Jugendpädagogik (2022, mit F. Steinwachs). – Die Ergebnisse des laufenden Forschungsprojekts „Phänomenologie in der Waldorfpädagogik“ werden in einer Monografie beim Verlag Klinkhardt erscheinen. |
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Embodied Reflexivity and Emotions in the Educational Context. In diesem Projekt geht es um die Untersuchung reflexiv verkörperter Prozesse und insbesondere Emotionen im Unterricht von angehenden Lehrer:innen der Mittel- und Oberstufe in Norwegen. Zudem wird untersucht, welche Lernprozesse aufgrund von sich an den Unterricht direkt anschließenden Reflexionsprozessen in Interviews und autophänomenologischen Berichten im pädagogisch erziehungswissenschaftlichen Kontext erreicht werden können. Das Projekt wird von Prof. Dr. Christian Tewes mit Prof. Dr. Trine Ørbæk und ihrer Doktorandin Hilde Margrethe Bleg Hegna von der University of South-Eastern Norway durchgeführt. Die vorliegenden Interviews und autophänomenologische Reflexionsberichte der angehenden Leher:innen liegen als Datenmaterial der University of South-Eastern Norway vor. Mit den Mitteln der Mikrophänomenologie und Grounded Theory wird das Datenmaterial zurzeit einer qualitativen Untersuchung unterzogen, aber quantitative Analysen sollen ebenfalls im weiteren Verlauf der Studie durchgeführt werden (Mixed-Method Studie). Eine Vorstudie aufgrund des vorliegenden Datenmaterials mit einer ersten qualitativen Auswertung des Datenmaterials befindet sich zurzeit im Druck: Tewes, C (2025). Phänomenologische Reflexion und verkörperte Haltung: Zur methodischen Erschließung der pädagogischen Praxis. In U. Barth & A. Wiehl Hrsg.) Ethos in der Pädagogik – eine professionelle Haltung reflektieren und ausbilden (S. 41–56). Beltz. |
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Persistenz frühkindlicher Reflexe im Grundschulalter. Prävalenz und Geschlechtsunterschiede. In Erziehungs- und Bildungsinstitutionen (u.a. Waldorfpädagogik) wird häufig davon ausgegangen, dass sich frühkindliche Reflexe negativ auf Lernprozesse auswirken. Diesbezüglich besteht jedoch ein Forschungsdesiderat. Das Projekt von JProf. Dr. Fanny Stein greift dieses auf und untersucht, wie häufig frühkindliche Reflexe bei Kindern im Grundschulalter (n=120) auftreten, ob es geschlechtsspezifische Unterschiede gibt und inwieweit Reflexbewegungen mit intellektuellen Fähigkeiten korrelieren. Zur Erfassung der Reflexbewegungen wird ein standardisiertes Testverfahren des Institute for Neuro-Physiological Psychology (UK), zur Erfassung der intellektuellen Fähigkeiten das standardisierte Testverfahren Kaufman Assessment Battery for Children eingesetzt. |
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Demokratieerfahrungen von Schüler:innen im Kontext des Unterrichts in der Primarstufe. Perspektiven, soziale Ungleichheiten und Effekte demokratischer Bildung. Die systematische Erforschung der Alltagserfahrungen von Kindern mit demokratischen Prozessen in der Primarstufe stellt bislang ein uneingelöstes Forschungsdesiderat dar. Das Projekt von JProf. Dr. Fanny Stein geht dem nach und analysiert die Erfahrungen von Grundschüler:innen über einen Zeitraum von vier Schuljahren sowie den Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Hintergrund der Kinder und Partizipation. Die Daten werden mittels leitfadengestützter Interviews an Schulen (BW/HE/BY/SN/) mit unterschiedlicher Intensität demokratischer Partizipationsmöglichkeiten (Schulen in freier Trägerschaft, staatliche Grundschulen, Förderschulen) erhoben. |
Kommende Veranstaltung
Im Rahmen der von Prof. Dr. Jakob Benecke initiierten Ringvorlesung "Waldorfpädagogik im Dialog" wird am 13.03.2025 der renommierte Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Christian Rittelmeyer zu Gast sein, der sich intensiv und konstruktiv mit der Waldorfpädagogik und ihren theoretischen Grundlagen befasst hat. Der Vortrag findet von 12:00 bis 13.30 Uhr statt, interessierte Gäste sind willkommen. Titel des Vortrags: "Waldorfpädagogik - eine zukunftsfähige Bewegung? Historische, bildungstheoretische und wissenschaftskritische Argumente"
Forschungsschwerpunkt 1: Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft im Dialog
Forschungsschwerpunkt 2: Inklusion und Heilpädagogik
Forschungsschwerpunkt 3: Interkultureller und Interreligiöser Dialog
Forschungsschwerpunkt 4: Ästhetische Bildung, Kunst und Medien
Forschungsschwerpunkt 5: Bewusstseinsforschung und Anthropologie
Alanus Hochschule
Institut für Waldorfpädagogik,
Inklusion und Interkulturalität
Studienzentrum Mannheim
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